Ursprünglichkeit und Konstanz des Mythos
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Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Philosophie - Epochenübergreifende Abhandlungen, Note: 1, 0, Aarhus Universitet, Veranstaltung: Idealism and Postidealism I, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Arbeit ist es vor allem zu zeigen, dass die beiden Autoren Hans Blumenberg und Theodor W. Adorno in ihren Betrachtungen zum Thema Mythos intellektuell nah beieinanderstehen.
Als Mythos (¿¿¿¿¿) betrachteten die antiken Griechen wahre Geschichten, die den wahren Ursprung der Welt und der Menschen enthüllen. Sie sind ein in Sprache gefasstes und festgehaltenes Weltverständnis an den Anfängen in der menschlichen Bewusstseinsgeschichte.
Heute ist dieser Begriff in Verlegenheit geraten. Als ¿wahr¿ ist der Mythos schon lange nicht mehr angesehen, sondern erhielt mehr die negative Reputation als veraltetes Gedankengut aus der Mottenkiste der Menschheitsgeschichte. Nichtsdestotrotz reden wir noch über sie, denn sie sind ¿Geschichten von hochgradiger Beständigkeit ihres narrativen Kerns und ebenso ausgeprägter marginaler Variationsfähigkeit¿, die sich über Epochen halten konnten. Mythen sind ebenso verwurzelt in unserem heutigen Leben wie in der Philosophiegeschichte. Um ein adäquates Verständnis des Mythos zu gewinnen, möchte ich zwei interessante Betrachtungen des Mythos aus dem akademischen Umfeld deutscher Nachkriegsphilosophen gegenüberstellen: Hans Blumenberg (1920 ¿ 1996) und Theodor W. Adorno (1903 -1969).
Bei Hans Blumenberg wird der Mythos an verschiedenen Stellen ausgiebig thematisiert, vor allem aber in der 1979 erschienenen Monographie Arbeit am Mythos, die auch das Fundament der in dieser Arbeit dargestellten Analyse Blumenbergs markiert. Eine systematische Theorie des Mythos arbeitet Blumenberg jedoch nicht aus, doch trotz der spekulativen Natur seines philosophischen Zugriffs, die in ihrer Umwegigkeit dem Gegenstand gleicht, wird er der Bedeutsamkeit des Mythos nachgehen. In Adornos Philosophie erfährt der Mythos keine primäre Auseinandersetzung, doch ist er im Verhältnis zur von Adorno reflektierten Aufklärung von fundamentaler Bedeutung. Deshalb gilt als primäres Werk zur Darstellung seiner Position zum Mythos die mit Max Horkheimer (1895 - 1973) gemeinsam verfasste Monographie ¿Dialektik der Aufklärung¿, die sie 1944 erstmals im Exil veröffentlichten. Adornos 1966 veröffentlichte ¿Negative Dialektik¿ führt die in meiner Arbeit exzerpierten Ansätze fort und wird ebenso, allerdings nicht im Detail, zur stattfindenden Analyse verwendet.
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