Unterredungen
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Bereits in der Antike genoß Epiktet großes Ansehen. Insbesondere bei römischen Autoren erlebte das Werk Epiktets bis um 180 eine erste, wenn auch kurze Blüte. Mit dem generellen Bedeutungsverlust der Stoa in der Mitte des 3. Jahrhunderts trat auch Epiktet in den Hintergrund. Sein von Arrian zusammengestelltes Handbüchlein fand jedoch Berücksichtigung in den Platon-Kommentaren einiger Neuplatoniker, im 6. Jahrhundert wurde es selbst mit einem bedeutenden Kommentar des Simplikios gewürdigt. Von Arrian abgesehen stammt die älteste Erwähnung Epiktets von Favorinus, einem Rhetor und Zeitgenossen Epiktets. Das Werk des Favorinus ist fast vollständig verloren, doch sein Schüler Aulus Gellius gibt einen seiner Lehrvorträge wieder, in dem er die Haltung des wahren Philosophen behandelt und Epiktet zum Teil auf Griechisch zitiert. In einer Passage seiner Noctes Atticae gibt er eine Szene aus dem Unterricht des Herodes Atticus wieder. An anderer Stelle führt Gellius Epiktet unter jenen berühmten Philosophen an, die Sklaven waren. Auch Kaiser Mark Aurel bezieht sich in seinen Selbstbetrachtungen auf Epiktet. So dankt er in der Einleitung seinem Lehrer und Freund Quintus Iunius Rusticus dafür, daß er ihn mit Epiktets Schriften bekannt gemacht habe. Als erster griechischer Autor erwähnt Lukian von Samosata Epiktet. Der Kirchenschriftsteller Origenes nennt Epiktet als erster christlicher Autor in seiner Streitschrift Contra Celsum namentlich. Bereits bei Plotin, dem Begründer der neuplatonischen Richtung, finden sich zahlreiche an Epiktet erinnernde Gedankengänge und Formulierungen. Epiktets Werk übte keinen direkten Einfluß auf das entstehende christliche Mönchtum aus. Indirekt flossen jedoch seine Ideen über christliche Umformungen des Handbüchleins, die als Ratgeber für eine christliche Lebensführung dienen sollten, in das mönchische Gedankengut des Mittelalters und der Frühen Neuzeit ein.
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