Unruhige Landschaften
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Landschaften verzaubern, befremden, locken oder erwecken Schauder in uns. Seit jeher wurden sie als Objekte von Faszination und Angst erlebt. Gegenwärtig jedoch treten sie uns in Bildern von brennenden oder vertrocknenden, abgeholzten, ausgebeuteten und überhaupt versehrten Landschaften entgegen. Woher kommt der zerstörerische Umgang mit Landschaften? Wie könnten postindustrielle Landschaften jenseits kolonialistischer Logik aussehen, und welche Bedeutung kommt bei diesem Wandel der ästhetischen Wahrnehmung zu, mit der die moderne Vorstellung von Landschaft überhaupt erst beginnt?
Der ästhetische Blick reicht von der Landschaftsfotografie zum Landscape Writing, von utopischen Flusslandschaften bis zu entlegenen Inselwelten und von den ältesten Kunstwerken paläolithischer Kaltgebiete bis zu wissenschaftlichen Projektionen der Erderwärmung. Die Landschaft offenbart sich in diesem Buch als vielschichtiger Raum, worin Kultur und Natur sich begegnen und durchdringen, behutsam und respektvoll oder hegemonial und vernichtend. Das ästhetische Interesse bereichert, innerhalb des rahmenden Blicks auf die Landschaft, die ökologische Perspektive auf unerwartete Weise. Umgekehrt führt die Ökologie der Landschaft heute die Ästhetik an ihre wichtigsten Fragen heran.
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