Unerwartetes aus den Iburger Bergen
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Die osteoarchäologische Untersuchung der menschlichen Skelettreste aus der Kirche der ehemaligen Benediktinerabtei in Bad Iburg (Niedersachsen) liefern unerwartete Ergebnisse, wenngleich die demographischen Bezüge der 63 ermittelten Individuen weitgehend der Erwartung entsprechen: Ein hoher Anteil von Männern, das weitgehende Fehlen von Kindern und die im Vergleich zu organisch gewachsenen Bevölkerungen hohen Lebenserwartungswerte lassen unabhängig von der Befundsituation eine soziale Sonderschicht erkennen. Insgesamt entsprechen die diversen, teilweise hochgradigen Frequenz- und Belastungswerte der pathologischen Erscheinungen keineswegs den Vorstellungen von einer klerikalen Gruppe und übertreffen ¿ zumindest für den norddeutschen Raum ¿ oftmals die Werte einer ländlichen, körperlich arbeitenden Bevölkerung. Wir stehen einer Oberschichtgruppe gegenüber, die wohl keine Hungerkrisen durchleiden musste, deren gute, aber oftmals auch ungesunde Ernährungslage gepaart mit Bewegungsmangel zu Veränderungen am Skelett beigetragen haben dürfte. Völlig unerwartet sind die Ergebnisse der metrischen Skelettbefunde: Es zeichnet sich eine eigenständige westfälisch-niederrheinische Gruppe ab.
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