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Ein Gegenwartsroman im besten Sinn des Wortes: kunstvoll verflochtene Geschichten über Revolten, biografische Brüche, Migration und die Liebe um die Jahrtausendwende. Das Jahr 1980. Eine Gruppe von jungen Leuten besetzt eine Villa und erfindet die Gesellschaft neu. Ihre Aktionen werden immer gewagter und gipfeln in der Forderung nach freier Sicht aufs Mittelmeer. Inmitten dieses Aufbruchs verliebt sich Astèr in Claude. Das Jahr 2002. Astèr sitzt in ihrer New Yorker Wohnung und sucht in ihrem leeren Gedächtnis nach Antworten. Warum ist sie nach Djerba gereist, um auf Claude zu warten? Was ist passiert nach der Explosion in der Synagoge von Houmt Souk, die eine Lücke in ihr Hirn gerissen hat? Was ist dem Fahrer zugestoßen, der ihr stundenlang von seiner Insel erzählte? Wohin sind Claude und sein Segelboot von dem Sturm getrieben worden, der in diesen Tagen über dem Meer wütete? Und was wollte Claude eigentlich damals, vor zweiundzwanzig Jahren, in der Villa? Geschickt kreuzt Christoph Keller in seinem Roman die Geschichte von Claude und Astèr mit den Bekenntnissen eines tunesischen Taxifahrers, der seinem Umfeld entkommen will, und dem Schicksal eines Flüchtlings aus Mali, der in einem verwüsteten Segelboot auf Lampedusa strandet. Dabei entsteht ein vielschichtiges erzählerisches Mosaik des Mittelmeers als Raum von Such- und Fluchtbewegungen, als Schmelztiegel afrikanisch-europäischer Geschichte und Geschichten.
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