Über Erich Kästners "Ahasver und Frau"
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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1, 0, Freie Universität Berlin (Peter-Szondi-Institut), Veranstaltung: Vergleichende Motiv- und Stoffgeschichte: Ahasver, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Legende von Ahasver, dem je nach Tradition "Ewigen" oder "Wandernden Juden", scheint zunächst ein christlich-religiöser, antijudaistischer Stoff zu sein. Antijudaismus bezeichnet, im Gegensatz zum "modernen" (da im 19. Jahrhundert entstandenen) rassisch definierten Antisemitismus, den zumindest vordergründig religiös motivierten Judenhass. Dieser basiert auf der Vorstellung, "die Juden" seien Schuld am Tod Jesu Christi. Dass nach christlicher Überlieferung Gott gewollt hat, dass Jesus am Kreuz stirbt, wird hierbei anscheinend nicht berücksichtigt. Die Nähe zwischen der Rachephantasie der Ahasver-Legende und dem Antijudaismus ist offensichtlich: von allen Juden, die nach diesem Verständnis am Tode Christi Schuld tragen, wird Ahasver (stellvertretend) bestraft.In Erich Kästners Text "Ahasver und Frau" kommt derartiges jedoch gar nicht vor, die Religionszugehörigkeit Ahasvers und der Anlass seiner Verfluchung scheinen völlig irrelevant. Das Interesse liegt vielmehr auf dem mit dem Ahasverstoff verbundenen Aspekt der Ewigkeit. Das pessimistische Geschichtsbild Kästners findet in diesem Zusammenhang seinen Niederschlag im Text und soll daher im Zuge der Interpretation dargestellt werden.Dem unauflösbar mit dem Ahasverstoff verbundenen Thema "Ewigkeit" gesellt Kästner jedoch etwas Ungewöhnliches hinzu: er lässt Ahasver nicht allein durch die Welt wandern, sondern in steter Begleitung seiner Ehefrau, und inszeniert dies als das eigentlich Unerträgliche der Strafe. Bei der Untersuchung der beiden Themen des Textes, Geschichtsbild und Ehe, soll besonderes Augenmerk darauf gelegt werden, warum, also inwiefern und zu welchem Zweck der Text komisch ist, und ob er daher als Satire bezeichnet werden kann. Der Untersuchung der beiden Themen wird jeweils eine Einleitung vorangestellt, in der unter Bezugnahme auf andere Texte Kästners vorgestellt werden soll, wie er generell zu diesen Themen stand.
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