Über den Elfenbeinturm hinaus. Thomas Manns Schaffensphasen nach der Methode der Profiling-Abduktion
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Die vorliegende Untersuchung unternimmt eine Periodisierung der Schaffensphasen innerhalb des Werkes Thomas Manns ausgehend von dem innovativen theoretisch-methodischen Ansatz der Profiling-Abduktion.
Dabei wird die philosophische Diskussion über informationsgenerierende Schlussmöglichkeiten, für die seit Charles Sanders Peirce die Schlussweise der Abduktion als paradigmatisches Beispiel gelten kann, mit dem kriminologischen Profiling homogenisiert. Letzterem werden die Konzepte der Handschrift als überdauerndes Charakteristikum eines Autors und die modi operandi als die sich wandelnden Manifestationen dieser Handschrift entlehnt, die in der Anwendungsdemonstration als die verschiedenen Schaffensphasen im Werk von Thomas Mann rekonstruiert werden.
Inhaltlich geht die Autorin sowohl von Ansätzen der modernen Kreativitätstheorie aus als auch von dem Freudianischen Konzept des Unbehagens in der Kultur, das die bekannte Künstler-Bürger-Thematik im OEuvre von Mann mit der Spannung zwischen Norm-Erfüllung und Norm-Versagung zu verbinden gestattet. Die Autorin bestätigt so nicht nur bereits vorgetragene Periodisierungen von Thomas Manns Werk, sondern begründet sie in einer Weise, wie dies bisherigen methodischen Zugriffen nicht möglich war. Zusätzlich bietet die Arbeit eine Reihe von Beobachtungen und Einsichten zu einzelnen Werken, so die Analyse der "Betrachtungen eines Unpolitischen", die deutlich macht, dass diesem Großessay eine größere Bedeutung in der Entwicklung des Autors zukommt, als dies in der Forschung gemeinhin angenommen wird.
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