TV-Serien als Megamovies
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Der amerikanische Markt der TV-Serien befindet sich in einer stetigen Entwicklung. In den letzten Jahren ist zu beobachten, dass immer häufiger sehr aufwendig produzierte und dramaturgisch komplexe Serien zur Prime Time der US-Amerikanischen Networks und Sender ausgestrahlt werden. Es sind Serien wie Lost, 24, Battlestar Galactica, Alias oder Enterprise, deren Erfolg nicht nur auf dem größeren Budget allein beruhen kann. Diese Serien sind der aktuelle Zwischenstand einer Entwicklung, die durch Serien wie Twin Peaks, X-Files oder Star Trek wesentlich vorangetrieben wurde. Sie unterscheiden sich wesentlich in Bildästhetik, Dramaturgie und Charakterensemble von konventionellen Serientypen wie der Series mit ihrer abgeschlossenen Episodenhandlung, der Serial mit ihrer miteinander verbundenen Handlungssträngen oder dem Endlosmodell der Soap Opera. Die Serien des untersuchten neuen Typus sind komplexer und kombinieren dabei konventionelle Erzählmodelle, um dem Zuschauer etwas Größeres anzubieten: Jede Episode ist Teil einer riesigen übergeordneten Handlung und wirkt wie ein Kapitel eines überdimensionierten Films, eines "Megamovies". Mit jeder Staffel scheint die Serie ihrem vermeintlichen Ende näher zu rücken. Diese Arbeit untersucht die Serie Lost als Beispiel dieser Megamovies, stellt die wesentlichen Unterscheidungsmerkmale heraus und vergleicht sie mit konventionell erzählten Serien u.a. in Dramaturgie, Bildästhetik, Genre, Figuren und Handlungssträngen. Vertreter der konventionellen Serien sind C.S.I. New York als Series, Gilmore Girls als Serial und Dallas als Beispiel der Prime Time Soap. Die Arbeit bezieht aktuelle Produktionsentwicklungen in den USA mit ein. Ebenso wird auf Ähnlichkeiten zu der Entwicklung des postmodernen Films im Kino hingewiesen.
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