Tugend und Laster. Gemischte Charaktere in Friedrich Schillers "Die Räuber"
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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, 3, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Veranstaltung: Einführung in die Analyse und Interpretation literarischer Texte, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: "Haben wir je einen teutschen Shakespeare zu erwarten, so ist es dieser." (Wiese 1937: 102) Mit diesen Worten beschrieb der Rezensent der Erfurthischen Gelehrten Zeitung am 24. Juli 1781 den damals noch unbekannten Dichter der "Räuber". Das Erstlingswerk Schillers, das 1779/80 zu seiner Zeit an der Karlsschule entstand und das er zunächst selbstfinanziert und anonym veröffentlichte, zählt heute als das bedeutendste Drama des Sturm und Drang. An seiner Uraufführung in Mannheim nahm Schiller unerlaubter Weise teil. Schon damals galt das Drama als eine Sensation. "Himmel und Hölle kamen hier zusammen, hier drückte sich das Lebensgefühl einer jungen Generation aus." (Koopmann 1988: 11)Heute gehören "Die Räuber" einerseits zum festen Literaturkanon, andererseits ziehen sie als Theaterstück inszeniert auch nach wie vor Zuschauer in ihren Bann, die sich zuvor nicht mit Literatur auseinandergesetzt haben. Dies liegt nicht zuletzt an der herausragenden Charakterisierung der Hauptfiguren Karl und Franz Moor: "Die Helden seiner Jugenddramen sind Monstren an Tugend oder Laster, von einer ungeheuren Einmaligkeit und Eindrücklichkeit." (Frey 1966: 83)Ich möchte in dieser Abhandlung herausfinden, was diese Charaktere so besonders macht und welche Wirkung Schiller mit ihnen erzielen wollte. Hierzu werde ich das Drama in Hinblick auf das Nebeneinander von Tugend und Laster, von Gut und Böse analysieren.Meiner Annahme nach hat Schiller sich stark an dem von Lessing geprägten Begriff des "gemischten Charakters" orientiert. In Anschluss an meine Analyse möchte ich daher Rückschlüsse auf die Wirkungsabsicht der gemischten Charaktere in den "Räubern" ziehen.
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