Traditionelle Medizin in Japan
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Die Grundlagen der japanischen Medizin stammen aus China, doch beobachten wir seit etwa dem 16. Jahrhundert einen immer deutlicheren Emanzipationsprozess. Teils im Zuge politisch-sozialen Umbruchs, teils durch die Begegnung mit der westlichen Medizin, teils auch infolge des schwierigen Zugangs zu bestimmten Heilmitteln entwickelte man Ansätze und Therapien, in denen Erfahrung und Beobachtung überlieferte Doktrinen ablösten. Spätestens seit der Frühen Neuzeit gebührt daher der "Traditionellen Japanischen Medizin" (TJM) ein eigenständiger Platz neben der "Traditionellen Chinesischen Medizin" (TCM).
Das Buch zeigt, dass das, was wir heute traditionelle japanische Medizin nennen, sich nicht in der Reproduktion übernommener Konzepte erschöpfte. Im Laufe der Jahrhunderte formierte sich in Japan eine Heilkunst, die indigene Konzepte unter Nutzung fremder Impulse zu einer dynamischen Disziplin verschmolz. Die Darstellung endet mit dem erneuten Aufbruch nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, in dem die Grundzüge der gegenwärtigen Lage deutlich werden.
Zum Bild auf dem Cover: Darstellung des Hippokrates, Sukuna-hikona und Onamuchi (Japan), Shennong (China) als "Die vier Ahnherren des Wegs der Medizin" in den "Teegeschichten über liebevolle Erziehung" (Kuwata Ryusai: Aiiku satan. 1853)
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