Tierethik im Horizont der Gottebenbildlichkeit
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Tierethik hat sich zu einer Bereichsethik entwickelt, die aus den distanzierten Räumen der akademischen Diskurse in die Gesellschaft getreten ist. Ist es moralisch vertretbar Tiere zu essen, sie in begrenzten Gehegen zu halten, oder an ihnen die Wirksamkeit von neuen Medikamenten zu testen? All diese Fragen werden in der Gegenwart nicht mehr nur von der Wissenschaft reflektiert, sondern bestimmen vielmehr ganze Lebensentwürfe, die strikt an tierethischen Kriterien orientiert sind. Trotz dieser Trendwende wachsen die Zahlen, die das Tier als industrielle Ressource abbilden, Jahr für Jahr.
Die akademische Tierethik verfolgt immer noch das Ziel, die Zentralstellung des Menschen (Anthropozentrismus) zu überwinden. Dieses Vorhaben scheint jedoch unweigerlich in eine Sackgasse zu führen. Der Mensch kann als Bezugsgröße für diese Bereichsethik niemals ausgeschlossen werden. Dies zeigt an, dass es notwendig ist das Feld der Tierethik grundlegend von dem Fundament des Anthropozentrismus her neu zu denken. Für eine entsprechende Grundierung bietet sich aus theologischer Sicht das Motiv der Gottebenbildlichkeit an, in dessen Horizont ein neuer Weg für die Tierethik angezeigt werden kann.
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