Theorie und Praxis der direkten Demokratie
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Der hier vorgelegte Band verfolgt eine spezielle Absicht. Angesichts der seit Jahren gefiihrten Diskussion iiber die Reformnotwendigkeit des parla mentarischen Regierungssystems und dariiber hinaus iiber eine erfolgver sprechende Strategie antikapitalistischer Strukturreformen in westlichen Lindern ist die Frage nach alternativen Organisationsmodellen gerade auch in der Diskussion der Linken stark in den Vordergrund getreten. Favorisiert durch die studentische Bewegung der ausgehenden sechziger Jahre hat der Rategedanke eine iiberraschende, vielfach unerwartete Re naissance erlebt, ist freilich in zwischen - und dies sicherlich zu Unrech- eben so schnell wieder aus der aktuellen Diskussion verschwunden, wie er sie zuvor beherrschte. Der voriibergehende Rekurs der Neuen Linken auf rate-demokratische Theorien, haufig in einer allzu oberflachlichen und vordergriindigen Rezeption steckengeblieben, hat eine Fiille von Publika tionen produziert, die es zumeist unternommen haben, Ratetheorien in ihrer ganzen Breite zu dokumentieren - durchaus verstandlich insoweit, als damit die Voraussetzungen zur Neubeschaftigung iiberhaupt erst ge schaffen worden sind. Doch sind iiber solcher Intention, Ratebewegungen in ihren vielfaltigen theoretischen wie sozialhistorischen Aspekten gerecht zu werden, in aller Regel die organisatorischen Probleme, die sich aus denkbarer Adaption von Ratemodellen in hochkomplexen Industriegesell schaften ergeben konnen, zu kurz gekommen. Sozialwissenschaftliche Dis kussionsbeitrage zum Thema, die den gegenwartigen Stand der Organisa tionssoziologie und -theorie miteinzubeziehen such ten, diirften - soweit es solche Versuche iiberhaupt gegeben hat - kaum iiber einen Kreis von Fachinteressierten hinaus bekannt geworden sein.
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