Theologie und Ökonomie
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Forschungsarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Veranstaltung: Paulus aus exegetischer und systematischer Perspektive, Sprache: Deutsch, Abstract: Geld ist integraler Bestandteil zur gegenwärtigen wie zukünftigen Lebenssicherung, kann in der Praxis aber auch deren Gegenteil bedeuten. Paulus relativiert die Priorität des Geldes mit der gemeinschaftlichen Hoffnung auf die Wiederkunft des auferstandenen Christus. Der wirklich Reiche ist für Paulus der Christus selbst, während der Arme reich in ihm ist. Daher wirken die Ergebnisse der Analyse nüchtern, anwendbare und allgemein gültige Aussagen des Paulus zum Umgang mit Geld betreffend. Die Exegese des ersten Teils wird mit der Frage der Relevanz weitergedacht, welche ökonomischen Aussagen bei Paulus für heute aus der Bibel gewonnen werden können.
Paulus legt sich auf kein bestimmtes ökonomisches System fest. Bezüglich der Jerusalemer Kollekte betont Paulus durchgängig den Gemeinschaftsaspekt des Geldes, das Gefühl gegenseitiger Kenntnis und Zugehörigkeit. Während der Apostel theologische Begriffe aufschließt, definiert er auch Problemzonen christlicher Theologie und Ethik. Michael Schramm spricht von einer "regulativen Idee", die weniger den Ist-Zustand als die "moralische Zielvorstellung" der Ökonomie innerhalb der Theologie beschreibt. Die Jerusalemer Kollekte in der Mission des Paulus erscheint zwischen Relativismus und Biblizismus als Geschichte in den Geschichten verborgen. Paulus verbindet seine situativen Aussagen über Geld stets mit
allgemeinen Themen der Theologie und verknüpft diese wiederum mit seiner eigenen Biografie und dem Gemeindeleben vor Ort.
Indirekt beinhalten die Paulusbriefe in Dieter Georgis Fazit "einige der ausführlichsten literarischen Reflexionen über den Geldfluss" in der Antike, obwohl in der modernen Wirtschaftsethik überwiegend Platon zitiert wird. Paulus beschreibt den Umgang mit Geld nicht als "metallisches Phänomen" mit unmittelbarer Funktionalität sondern den tieferen Sinn dahinter zum gemeinschaftlichen Leben.
Hinzu kommt die Tatsache, dass sich Christen wie Nichtchristen mit ihren ethischen Grundsätzen im Wirtschaftsleben beweisen müssen. Paulus bevorzugt eine auf gegenseitiger Wertschätzung basierende Ökonomie gegenüber existierendem Misstrauen zwischen Debitoren und ihren Kreditoren.
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