Theodor Storm
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Was Storms Leben ausfüllte, war Schreiben, Singen, seinen Chor dirigieren, es war die Liebe zu Constanze und zu seinen acht Kindern. Dabei war er schwierig: aufgeregt, ungeduldig, rechthaberisch. Aber wie er die Kinder erzog, zum selbstverantworteten Denken, und wie er seinen Texten die Perspektive gab, wurde er ein Aufklärer, der zeigte: Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst, kein Sinn liegt außer ihm.
Er schrieb Gedichte von schmerzhafter Schönheit, Lieder über nackte Leidenschaftlichkeiten, verstörende, wahrhaftige Verse über das Nichts.
Er schrieb Immensee und Schimmelreiter, aber auch Erzählungen, die es noch zu entdecken gilt: Posthuma, Eine Malerarbeit, Eine Halligfahrt, Ein stiller Musikant, Renate, Sylter Novelle.
Er stellte die Schranken innerhalb der bürgerlichen Gesellschaft dar und die alltäglichen Sorgen ums Auskommen. Hans und Heinz Kirch hält den historischen Moment fest, als der Arbeiter in die Geschichte eintritt, Ein Doppelgänger zeigt den Arbeiter ohne Klasse.
Und mit dem blinden Motiv im Schimmelreiter erklärt Storm, was Realismus bedeutet: das heruntergebrochene Idealisierte. Das behinderte Kind ist die Krücke der Erzählung, wie Unter den Linden in Berlin Friedrich der Große in Rauchs Reiterstandbild mit dem Krückstock zu sehen ist.
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