Terror und Trauma
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Die Bundesrepublikanische Geschichte ist geprägt von der Aufarbeitung der traumatischen Kriegserlebnisse und -verbrechen. Diese Aufarbeitung ist in unterschiedlicher Weise geleistet worden und sie bildet das Thema dieses Buches. Eine Antwort ist bis zu ihrer Selbstauflösung am 20. 4. 1998 die RAF, die Thomas Elsaesser in einem Kapitel vor der Folie des Antigone-Mythos interpretiert. Dabei geht es ihm nicht darum, den Mythos RAF ein weiteres Mal heraufzubeschwören und somit zu entpolitisieren, sondern um ihre Bedeutung bis heute aufzuzeigen. Als weiterer Untersuchungsgegenstand bietet sich das Kino als primäres Medium der Aufzeichnung an, scheint es doch so, als ob im 20. Jahrhundert nichts geschah, ohne dass es von einer Kamera aufgezeichnet wurde. Damals entstanden eine Anzahl Filme, wie z.B. "Todesspiel", "Deutscher Herbst", die die Krise im Selbstverständnis der Westdeutschen und in ihrer Selbstdarstellung untersuchten. Dazu hatten sich einige Filmemacher (u.a. Achternbusch, Kluge) zum "Neuen Deutschen Film" zusammengeschlossen. Doch lässt sich die Abwesenheit des Holocaust nirgends besser als im Neuen Deutschen Film feststellen, in dem die Verdrängung so perfekt lesbar geworden ist. Dabei erweist es sich, dass es zu unterscheiden gilt zwischen Trauerarbeit als Fehlleistung und Fehlleistung als Trauerarbeit.
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