Territoriale Integration in der Frühen Neuzeit
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Um 1500 bestand Europa aus über 500 mehr oder weniger unabhängigen politischen Einheiten. Bis zum Jahr 1900 blieben davon nur 25 übrig. Den Rest hatten sich die Sieger in diesem Verdrängungswettbewerb angeeignet: zuerst durch Ehe, Erbe oder Eroberung in Besitz genommen, danach in die Strukturen der bestehenden Herrschaftssysteme integriert. Wie solche Prozesse territorialer Integration in der Frühen Neuzeit funktionierten, wird hier am Beispiel des 1598 an den Kirchenstaat gefallenen Herzogtums Ferrara erstmals umfassend untersucht. Während die bisherige Integrationsforschung entweder die Institutionen und ihre Funktionsweise oder das Wirtschaftssystem oder die personelle Vernetzung zwischen Zentrum und Peripherie als eigene Erklärungsansätze präsentierte und isoliert voneinander untersuchte, beleuchtet die Autorin alle drei Ebenen. Da sie dabei nicht nur nach den Wechselwirkungen zwischen denselben fragt, sondern ebenso nach den Werten, Identitäten und Loyalitäten der Akteure, wird auch die bislang vernachlässigte mentalitätsgeschichtliche Dimension der Integration sichtbar.
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