Teilen oder nicht teilen
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Die Digitalisierung und die schnell wachsende Menge an Forschungsdaten sowie die Forderung nach mehr Kooperation haben den Austausch von Daten (Data Sharing) zu einem integralen Bestandteil der wissenschaftlichen Praxis gemacht. Data Sharing ist allerdings nicht so unproblematisch, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Denn im Spannungsfeld zwischen normativem Druck und wissenschaftlichem Wettbewerb wägen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sorgfältig ab, wann und mit wem sie welche Daten teilen. In diesem Buch werden die Ergebnisse einer qualitativ-soziologischen Studie vorgestellt, die nicht wie bisher das Teilen, sondern das Schützen von Daten (Data Protecting) in den Mittelpunkt des Interesses rückt. Vor dem Hintergrund von Bourdieus Feld-Habitus-Konzept werden offene Leitfadeninterviews mit Hilfe einer Kombination deskriptiver und rekonstruktiver Methoden analysiert. Im Ergebnis liegt nicht nur eine systematische Beschreibung von Praktiken zum Schutz von Forschungsdaten vor, sondern auch die diesen Praktiken zugrundeliegende Handlungslogik. Dieser Logik zufolge dient der Schutz von Forschungsdaten dem Schutz von Forschungsideen (Brainchild Protecting) und sichert schließlich die Realisierung feldspezifischer Gewinne.
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