Tagebücher 99 - 131
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In diesen philosophischen Aufzeichnungen, wie alle seine Tagebücher erstmals veröffentlicht, läßt sich nachvollziehen, wie Friedlaender/Mynona seine Formel "ICH-Heliozentrum" entwickelt. Intensiv studiert er Kants Opus postumum, zwei Lexika Mellins und die Schriften von Ernst Marcus. Ohne die Grenzen der Kantischen Kritik zu überschreiten, verschiebt er deren innere Topik. Es gibt nicht zwei Standpunkte, sondern nur einen, den intelligiblen, der sensible ist keiner. So rückt das reine Ich ins Zentrum der Erfahrung. Jene Formel präzisiert das, was früher mit "Schöpferische Indifferenz" gemeint war. Ideologisch unbeirrt, diagnostiziert Friedlaender/Mynona seine Zeitgenossen: relativistische Physiker, sozialisti-sche Theoretiker, heteronome Repräsentanten wie Thomas Mann usw. "Es ist nicht leicht, Autor eines Publikums zu sein, das noch gar nicht besteht.
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