Tabula Rasa
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Anja Luna wurde 1970 im süddeutschen Raum geboren und gab sich in ihrer Kindheit, die von massivem Mißbrauch gezeichnet war, drei Versprechen.
Das Märchen der Bremer Stadtmusikanten mit der Botschaft "etwas Besseres als den Tod findest du überall" öffnete die Tür zum ersten Versprechen: Ich werde reisen und eine andere, größere Welt entdecken, es gibt mehr als diese Hölle hier.
Und das begann schon in der Pubertät: Anja Luna reiste durch ganz Europa, weite Teile Asiens, Kanadas und Nordafrikas und lernte fremde Sprachen, Mentalitäten und Kulturen kennen.
Das zweite Versprechen an sie selbst war: Ich werde heilen. Dies war nur möglich, weil es tief innen das Gefühl eines ursprünglichen Heilseins gab. Zunächst wollte sie Journalistin werden, wechselte aber dann vom Studium der Germanistik zum Studium der Psychologie. Während ihres Studiums arbeitete sie in der individuellen Schwerstbehindertenbetreuung, in Psychiatrien und einem Epilepsiezentrum und begegnete dem Bereich Heilung in seinen unterschiedlichen Sprachen, Mentalitäten und Kulturen. Nach Abschluss des Studiums war sie psychotherapeutisch für Berufsgenossenschaften,
Bundeswehr, Gemeindeunfallversicherungen, das Weiße Kreuz und Krankenversicherungen in einem breiten, sehr unterschiedlichen Spektrum tätig. Mit 50 Jahren gibt sie ihr ganzes bisheriges Leben auf und macht tabula rasa und erinnert sich an das dritte Versprechen:
Ich finde Ausdruck
Dies begann schon in der Kindheit mit kleinen Märchen und Gedichten. Später kamen Photographien, Malerei und Ausdruckstanz hinzu. Wie schon Bernhard Shaw sagte: "If you can`t get rid of your family skeleton, make it dance."
Und so ist dieses Buch entstanden, eine Geschichte über Mißbrauch und Lebenskraft. Es umfasst 50 Lebensjahre und schildert Wachstumsprozesse und Stolperfallen. Begleitet wird diese Geschichte von Gedichten und Bildern, die über die gesamte Zeit entstanden sind. Es ist nur langsam zu lesen. Das war die einheitliche Rückmeldung aller Leser, die das
Buch in ihrem Entstehen begleitet haben.
Es scheint beim Leser eine ähnliche Reaktion auszulösen wie in Anja Luna. Emotional dabei bleiben geht nur in kleinen Dosen. Und so hat das Buch 50 Jahre gebraucht, um geschrieben zu werden.
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