Surrealismus Schweiz
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Das umfangreiche, opulent bebilderte Buch zur großen Ausstellung »Surrealismus Schweiz« im Aargauer Kunsthaus vermittelt mit seinen hochrangigen Beiträgen einen profunden kunst- und kulturhistorischen Überblick zur Entwicklung und Rezeption dieser wichtigen internationalen Kunstströmung in der Schweiz. Vorgestellt wird eine künstlerische Haltung, die zu weiten Teilen unabhängig von den Pariser Exponenten der ersten Stunde eingenommen wurde und die bis heute Einfluss auf das Schweizer Kunstgeschehen nimmt. In den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg wandte sich die Pariser Avantgarde gegen die eskapistische Grundtendenz der Kunst und entwickelte Techniken, die an das Unbewusste appellierten und dadurch Fantasien, Visionen und Ängsten unmittelbar zum Ausdruck verhelfen sollten. Im Bereich der bildenden Kunst denkt man beim Begriff Surrealismus zunächst an die schmelzenden Zifferblätter eines Salvador Dalí, an die Traumfiguren René Magrittes oder die rätselhaften Landschaften von Max Ernst. Und so stellt sich sofort die Frage: Gibt es denn überhaupt so etwas wie einen Schweizer Surrealismus? - Ohne Zweifel, doch fielen dessen Anfänge in eine Zeit, als einander entgegengesetzte Grundhaltungen in der Schweiz aufeinanderprallten: einerseits - als konservative Reaktion auf den aufkommenden Nationalsozialismus - die Rückbesinnung auf nationale kulturelle Werte (Stichwort »Geistige Landesverteidigung«), andererseits der adaptive Hang zu avancierten Positionen international wirkender künstlerischer Avantgarden. Diese Spaltung in zwei grundsätzlich gegenläufige Strömungen der Schweizer Kunst hatte zur Folge, dass die für die Surrealismusbewegung typischen internen Ab- und Ausgrenzungsverfahren, wie sie etwa in Paris André Breton in bewusst dogmatischer Art und Weise vorantrieb, in der Schweiz nicht praktiziert wurden. Im Gegenteil, hier schlossen sich die Surrealisten mit den Anhängern der Abstraktion in diversen Künstlervereinigungen zusammen, um gemeinsam für eine breitere und angemessene Rezeption aller avantgardistischen Kunstformen zu kämpfen. Das Aargauer Kunsthaus, ausgestattet mit einer bedeutenden Sammlung zur Schweizer Kunst, sucht nun erstmals anhand der Arbeiten von rund 60 Künstlern sowohl die Pionierleistungen von Schweizern in Paris (etwa Alberto Giacometti oder Meret Oppenheim) als auch den surrealistischen Output in der Schweiz, der auch exklusive Positionen der Gegenwartskunst mit einschließt, übergreifend zu präsentieren. Insofern erhebt die Publikation zur Ausstellung mit einigem Recht den Anspruch, von nun an als das Standardwerk zum Surrealismus in der Schweiz zu gelten.Künstlerinnen und Künstler:
Otto Hans Abt, Jean Arp, Karl Ballmer, Walter Bodmer, Serge Brignoni, Theo Eble, Franz Eggenschwiler, Hans Erni, Valérie Favre, Alberto Giacometti, Walter Grab, Henriette Grindat, Thomas Hirschorn, Teresa Hubbard/Alexander Birchler, Anna Indermaur, Paul Klee, Friedrich Kuhn, Le Corbusier, Leo Leuppi, Lutz & Guggisberg, Richard Paul Lohse, Ernst Maass, Rémy Markowitsch, Walter Johann Moeschlin, Max von Moos, Robert Müller, Meret Oppenheim, Markus Raetz, Ricco (Erich Wassmer), Germaine Richier, Pipilotti Rist, Ugo Rondinone, Dieter Roth, Christian Rothacher, Niki de Saint Phalle, Werner Schaad, Hans Rudolf Schiess, Sonja Sekula, Kurt Seligmann, Francisco Sierra, Anita Spinelli, Daniel Spoerri, Doris Stauffer, Lou Stengele, Sophie Taeuber-Arp, Paul Takács, André Thomkins, Jean Tinguely, Otto Tschumi, Jean- Pierre Viollier, Not Vital, Gérard Vulliamy, Isabelle Waldberg, Aldo Walker, Andreas Walser, Franz Wanner, Ilse Weber, Walter Kurt Wiemken, Eva Wipf, Teres Wydler, Irène ZurkindenAusstellungen:
Aargauer Kunsthaus Aarau, 1/9/2018 - 2/1/2019
Museo d'arte della Svizzera italiana (MASI) Lugano, 10/2 - 16/6/2019
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