Supervision als selbstreflexive Institution. Abgrenzung von der Psychotherapie und dem Coaching
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Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Pädagogik - Allgemein, Note: 1, 3, Universität Bielefeld (Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW)), Sprache: Deutsch, Abstract: Bislang existiert keine einheitliche Beratungsforschung in Deutschland. In dieser Arbeit wird deshalb ein grundlegendes, ontologisches Verständnis von Beratung entwickelt, um anschließend einige der vielen gesellschaftlichen Beratungs-Blüten der heutigen Tage im Hinblick auf ihre immanente Handlungslogik zu durchleuchten. Supervision (SV) als beratungswissenschaftlicher Begriff für berufsbezogene Beratung soll hierdurch eine wissenschaftliche Verdichtung erfahren. Hierbei wird Supervision als Prozessmodell analysiert und vor seinem historischen Entstehungszusammenhängen reflektiert. Nachdem das Prozessmodell theoretisch umrissen wurde, wird es mit den Modellen der Psychotherapie und dem Coaching verglichen.Von der Psychotherapie lässt sich Supervision dadurch unterscheiden, dass die Psychotherapie eine psycho-emotionale Störung mit Krankheitswert anvisiert, welche gerade die dem Bewusstsein zugänglichen Fähigkeiten der Reflexion und Mündigkeit beeinträchtigen oder gar außer Kraft setzen. Psychotherapie bemüht sich diesbezüglich, einen Heilungsprozess in Gang zu setzen. Vom Coaching, einem Beratungsformat, das wegen seiner Marktkonformität in den letzten zwanzig Jahren eine steile Erfolgskarriere verzeichnen konnte, lässt sich Supervision vor allem durch seine wissenschaftliche Fundierung abgrenzen. Coaching kann dagegen als pseudo-wissenschaftlich entlarvt werden und ist als schlicht eine Feld- und Klienten-spezifische Form berufsbezogener Beratung. Da lukrative Märkte umkämpft sind, hält trotz dieser unhaltbaren wissenschaftlichen Basis ein politischer Kampf um die fadenscheinige Dualität Coaching vs. Supervision an. Wünschenswert wäre ein fachlicher Zusammenschluss der beiden Labels zu Gunsten einer einheitlichen berufsbezogenen Beratung mit Fachleuten, die sich gemäß der eigenen Berufsbiographie auf bestimmte Felder spezialisieren, u.a. auf das der Ökonomie. Die Vorteile hierin lägen in einer erweiterten Beratungsqualität mit wissenschaftlicher Fundierung, einer gestärkten berufspolitischen Grundlage sowie einer Zukunftstauglichkeit, die einem kurz- bis mittelfristig zu erwartenden gesellschaftlichen Wandel standhalten können wird.
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