Subsidiarität - die Leitidee für den Aufbau eines demokratischen Europas seit Maastricht?
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Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Theologie - Praktische Theologie, , Sprache: Deutsch, Abstract: Seit Maastricht (1992) wird in den Medien ganz oft vom Subsidiaritätsprinzip gesprochen, das in der Tradition der katholischen Soziallehre für die Interessen der "kleineren
Lebenskreise" einsteht. In der aktuellen Europa-Politik ist dieses Prinzip zum einen Ausdruck eines regressiven (teilweise sogar wohlstands-chauvinistischen) Provinzialismus geworden und stellt zum andern ein ideologisches Instrument einer liberalistischen
Deregulierungspolitik dar.
Andererseits kann es aber auch dazu beitragen, die Chancen für mehr Demokratie und soziale Gerechtigkeit auf nationaler und internationaler Ebene wesentlich zu erhöhen. Dies ist überall dort der Fall, wo das Subsidiaritätsprinzip als sozialstaatlich orientierte Leitlinie beachtet und als kollektiv-solidarische Organisations- und Handlungsorientierung von sozialen Bewegungen über die nationalen Grenzen hinweg genutzt wird. Für diese Netzwerke sozial und ökologisch engagierter Nichtregierungsorganisationen
(NGOs) stellt das Subsidiaritätsprinzip eine wertvolle Unterstützung beim Aufbau eines demokratischen und auch mit der Dritten Welt solidarischen Europas dar.
Zu einem solchen Europa gibt es grundsätzlich und gerade heute angesichts nationalistischer und fremdenfeindlicher Trends keine Alternative.
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