Studien zum Adel im mittelalterlichen Polen
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Wenige Länder Europas waren in ihrer Geschichte so stark vom Adel geprägt wie Polen. Seit sich der polnische Adel im 15. Jahrhundert zum Geburtsstand abgeschlossen hatte, dominierte er Politik, Gesellschaft und Wirtschaft in einem Maße, dass sich das Königreich geradezu in eine "Adelsrepublik" verwandelte. Auch quantitativ nahm der Adel mit einem Bevölkerungsanteil von 8-10% im europäischen Maßstab eine herausragende Stellung ein. Noch im 19. und 20. Jahrhundert haben Verhalten und Mentalität des Adels die polnische Kultur tief geprägt und die Geschicke der Nation entscheidend beeinflusst. Wo lagen die Ursprünge dieser ungewöhnlich wirkungsmächtigen Gesellschaftsschicht und welche Mechanismen und Zusammenhänge haben im 11.-14. Jahrhundert zu ihrer allmählichen Formierung geführt? Auf diese Fragen gibt der von Eduard Mühle herausgegebene Sammelband auf der Grundlage neuester Forschungen Antwort. Er versammelt 13 vom Herausgeber zusammengestellte und umfassend eingeleitete Einzelstudien polnischer Mediävisten, die vor allem den langen Transformationsprozess erörtern, der aus herzoglichen Gefolgschaftsleuten und Amtsträgern, Kriegern und Rittern eine rechtlich homogene, sozioökonomisch in sich stark differenzierte Adelsschicht entstehen ließ. Daneben werden insbesondere die politische Mitwirkung der Großen an der Politik der piastischen Herzöge und Könige, die Ausbildung adliger Familienverbände und Wappengemeinschaften sowie deren wirtschaftliche Grundlagen diskutiert. Damit bietet der Band nicht nur einen Einblick in den aktuellen Stand der polnischen Forschung, sondern erstmals auch in deutscher Sprache ein neueres Bild von den mittelalterlichen Anfängen und Grundlagen des polnischen Adels.
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