Strukturwandel in rohstofforientierten Wertschöpfungsketten
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Masterarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Wirtschaftsgeographie, Note: 1, 0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Geowissenschaften und Geographie), Sprache: Deutsch, Abstract: Rohstoffe stellen seit Jahrtausenden eine wesentliche Grundlage von wirtschaftlichen Aktivitäten dar. Lange Zeit waren dabei die Rollen in der Weltwirtschaft klar verteilt. Die Industrieländer verbrauchten die Rohstoffe, welche die weniger entwickelten Länder lieferten. Diese Situation hat sich allerdings drastisch verändert. Im Zusammenhang mit der Globalisierung haben sich Produktionsprozesse aus ihrer räumlichen Konzentration gelöst und sich über die Grenzen der Nationalstaaten ausgedehnt. Der sich daraus ergebende wirtschaftliche Aufstieg der von diesem Prozess profitierenden Länder und einer damit einhergehenden Steigerung des Wohlstandes führt zu einem wachsenden Rohstoffverbrauch in diesen Schwellenländern. Parallel zu diesem Prozess erhöhte sich durch den technischen Fortschritt die Anzahl der in den Produktionsprozessen benötigten Rohstoffe drastisch. Waren es in den 1980er Jahren lediglich 12 verschiedene Elemente aus dem Periodensystem, wuchs die Zahl in den 1990er Jahren auf 16 und liegt aktuell bei über 60 unterschiedlichen Elementen, welche in den Produktionsprozess einfließen. Eine Gruppe von Rohstoffen ist dabei in der jüngsten Vergangenheit im besonderen Maße in den Fokus gerückt, die sogenannten Seltenen Erden. Diese 17 Elemente umfassende Stoffgruppe war bis vor 20 Jahren lediglich Chemikern und Geologen ein Begriff, heute finden diese Rohstoffe Eingang in eine Vielzahl von Wertschöpfungsprozessen, insbesondere von Hochtechnologieprodukten aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien und den Informations- und Kommunikationstechnologien. Da diese Stoffe lange Zeit zu günstigsten Preisen auf dem Weltmarkt angeboten wurden, vernachlässigten die Industrieländer die offensichtliche Entwicklung: Ein stetig steigender Marktanteil chinesischer Produzenten im Bereich des Abbaus dieser Rohstoffe. Erst als China 2010 drastisch die Exporte dieser Rohstoffgruppe senkte und es zu Versorgungsengpässen in den hochentwickelten Ländern kam, rückte die Monopolstellung Chinas in den Fokus der Akteure. Mit einem Marktanteil von 97 Prozent bestimmte nun mehr China, zu welchen Preisen und welchen Mengen die Seltenen Erden den Unternehmen in den Industrieländern zur Verfügung stehen. Im Verlauf dieser Entwicklung ist die ökonomische Bedeutung dieser Rohstoffe stark gestiegen, weshalb sie "[...] mittlerweile als die Edelmetalle des 21. Jahrhunderts bezeichnet [werden]" (Tiess, 2009, S. 39).
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