Strukturvergleich strafrechtlicher Verantwortlichkeit und Sanktionierung in Europa
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Mit diesem Band wird ein Beitrag zu einer neuartigen Methodik der Strafrechtsvergleichung vorgelegt. Mittels eines kombinierten empirisch-normativen Forschungsansatzes werden tiefere Einblicke in die Funktionsweise verschiedener europäischer Strafrechtssysteme ermöglicht (Deutschland, England und Wales, Frankreich, Italien, Österreich, Portugal, Schweden und die Schweiz). Anhand der seit alters bekannten, in allen untersuchten Ländern immer noch hochaktuellen Problematik der Tötung des tyrannischen Ehemannes durch die misshandelte Ehefrau wird exemplarisch rechtsvergleichend untersucht, wie verschiedene Rechtsordnungen mit schwierigen strafrechtlichen Abwägungs- und Wertungsproblemen umgehen. Dazu wurden vier Varianten eines fiktiven Falles formuliert, zu deren Lösung in den untersuchten Ländern gezielt ausgewählte Juristen (Richter, Staatsanwälte, Strafverteidiger und Universitätsprofessoren) befragt wurden. Dabei ging es nicht nur um die materiellrechtliche Einstufung der Fallvarianten (etwa als Mord oder Totschlag), sondern auch um den rechtstatsächlichen Umgang mit solchen Fällen, so den mutmaßlichen Verlauf des Strafprozesses, die Art und Höhe der zu erwartenden Strafe sowie die Dauer und Modalitäten der Strafvollstreckung.
Die aus dem Projekt gewonnenen Erkenntnisse werden eingebracht in einen grundlegenden Beitrag zur Theorie der Strafrechtsvergleichung, deren Ziele und Methoden über eine häufig zu beobachtende Engführung hinaus in ihrer Verschiedenartigkeit entfaltet und in ihrer Abhängigkeit voneinander dargestellt werden. Den Abschluss bildet ein Leitfaden für rechtsvergleichendes Arbeiten.
Folgt in ca. 2-3 Arbeitstagen