"Stellt die Pfaffen an die Wand!"
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Zwischen 1933 und 1938 emigrierten rund 15.000 österreichische Nationalsozialisten nach Deutschland. Dort wurden sie der "Österreichischen Legion" unterstellt und im Exil für eine bewaffnete Eroberung ihrer Heimat ausgebildet. 1935 bezog die Legion hauptsächlich Lager auf dem Gebiet des heutigen Landes Nordrhein-Westfalen, besonders im tief katholischen Münsterland. Marius Lange folgt einem lokal- bzw. regionalgeschichtlichen Ansatz und unterzieht besonders die Folgen dieser Stationierung einer detaillierten Analyse. Im Münsterland machten die Legionäre aus ihrer kirchenfeindlichen und gewaltbereiten Haltung keinen Hehl. Sie schändeten kirchliche Symbole und schreckten selbst vor körperlichen Angriffen auf Katholik*innen nicht zurück. Infolgedessen bezeichnete selbst ein NSDAP-Kreisleiter Teile der Legion als "Terrorgruppe". Die zahlreichen gewaltsamen Ausschreitungen belasteten das Verhältnis der katholischen Münsterländer*innen zum jungen NS-Regime. Nicht einmal Interventionen der NSDAP-Reichsleitung oder des Reichsinnenministers gelang es, den gewaltaffinen "full time"-Nazis Einhalt zu gebieten. Als die NS-Führung ihre Macht konsolidieren wollte, schien die Reichsregierung in den Augen der Bevölkerung folglich als für Sicherheit und Ordnung sorgende Staatsmacht zu versagen.
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