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Alltagserforschung
'Noch habe ich keine Ahnung, wo die Geschichte hinführt, aber ichbin bereits eingetaucht in einer poetischen Welt.' Das schreibtPedroLenz im Vorwort zu Walter Däpps letztem Zytglogge-Büchleinmit Radio-Morgengeschichten - . In seinerersten Geschichtensammlung hat Kurt MartiDäpp als 'leisen, aber unbeirrten Humanisten und Alltagserforscher' bezeichnet, dessen Buch 'die eigene Lust weckt, achtsamerhinzuschauen, genauer hinzuhören'.Nun legt Däpp mit sein drittes Buch mit hundert berndeutschenGeschichten vor. Eine reiche Auswahl von Lesehäppchen, dieFreude, Spass, aber auch Sinn machen.Da wird zum Ereignis, wenn Däpp Alltägliches beschreibt. Wenn er sichzum Beispiel die Brille aufsetzt. Oder wenn er sein Handy handhabt.Wenn er über ein Denkmal nachdenkt oder den Keller aufräumt. Wenner sich nach einem ganz gewöhnlichen Coiffeursalon umsieht, eineBergdohle beobachtet, an einem Altersnachmittag teilnimmt oder dasWörtchen 'so' unter die Lupe nimmt. Da wird der Bankdirektor plötzlichzum Bänklidirektor und der Kranführer zur 'VIP', zur 'Very ImportantPerson'. Da wird der Friedhof zum farbenfrohen Lebensraum. Dawird ein Pilzgericht nicht nur zum kulinarischen, sondern auch zumsprachlichen Leckerbissen. Und da fühlt sich einer reich, der Steine sammelt- steinreich eben.'Walter Däpps Fähigkeit, Gegenstände oder Gedanken, von denen wirglaubten, sie seien banal, auszubreiten und in ein neues, unvermutetesLicht zu stellen, verändert uns als Leserinnen und Leser, weil wir lernen, im Kleinen das Grosse zu sehen', schreibt Pedro Lenz. 'Unaufdringlich, fast beiläufig nimmt uns Däpp bei der Hand und führt uns vom Erwartetenins Unerwartete, von der Oberfläche in die Tiefe. Dabei operiert derPoet nicht mit Sensationen oder Pointen. Sein Vorgehen ist viel subtiler.Allerdings könnte ich hier nicht genau beschreiben, mit welchen Kunstgriffener es immer wieder schafft, mich zu verzaubern. Liesse es sicheinfach so beschreiben, dann würde ich es nachmachen.
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