Stefan Zweigs Reise ins Nichts
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Nach acht Jahren im Exil, das ihn um die halbe Welt geführt hat, wählt Stefan Zweig - meistgelesener deutschsprachiger Autor seiner Zeit - am 22. Februar 1942 in Petrópolis, Brasilien, den Freitod. Auf dem Nachtkästchen finden Kriminalbeamte eine Flasche Wasser, ein Fläschchen Veronal, auf dem wohlgeordneten Schreibtisch neben frisch angespitzten Bleistiften seinen Abschiedsbrief. "Ich grüße alle meine Freunde", steht da. "Mögen sie die Morgenröte noch sehen nach der langen Nacht! Ich, allzu Ungeduldiger, gehe ihnen voraus."
Verfolgt, vereinsamt und völlig erschöpft fühlt Stefan Zweig sich nur noch in dieser letzten Entscheidung frei. Die Morgenröte ahnt er wohl, die Wende im Zweiten Weltkrieg, das nahende Ende der faschistischen Nacht erlebt er tragischerweise nicht mehr.
Reinhard Wilczek beleuchtet die Gleichzeitigkeit von literarischem Welterfolg und unaufhaltbarem Untergang in Stefan Zweigs letzten beiden Lebensjahrzehnten und folgt den Spuren der Vorbereitung dieses verzweifelten finalen Aktes der Autonomie in Leben und Werk dieses großartigen Denkers und Autors.
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