Staatslehre und Staatsbildung
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Die ältere Staatswissenschaft oszilliert im Deutschland des 18. Jahrhunderts im Spannungsfeld von Absolutismus und Aufklärung zwischen staatlicher und wissenschaftlicher Konstruktion des Staatsdiskurses. Dies resultiert nicht zuletzt aus der Tatsache, daß die akademische Etablierung der säkularen Staats- und Verwaltungslehre unmittelbar verbunden ist mit der Eingliederung der Universitätsbildung in die staatliche Verwaltung. Bisher ist die Zurechnung der älteren Staatswissenschaft zu den Paradigmen der klassischen Politik, der modernen Staatsbildung und der politischen Aufklärung entweder theorieimmanent problematisiert oder in unmittelbare Beziehung gesetzt worden zur sozialgeschichtlichen Transformation der ständischen zur bürgerlichen Gesellschaft. Im Gegensatz dazu soll versucht werden, die Staatswissenschaft anhand ihrer Funktion, ihrer Struktur und ihrer Genese zu verstehen, indem die Funktion der Universität Halle als spezialisiertes wissenschaftliches Produktionsfeld in Beziehung zur politischen Begriffs- und Theoriebildung gesetzt wird. Im milieusoziologischen Fokus der Universität wird der - durch die Veränderung des Wissenschaftssystems bedingte - innere Strukturwandel der Politischen Wissenschaft an der Schwelle zur Moderne komplementär zum sozialen Wandel der politischen Dispositionen untersucht.
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