Staat, Verfassung und Politik aus der Sicht der Evangelikalen Bewegung innerhalb des deutschen Protestantismus
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Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: magna cum laude, Universität Rostock (Institut für Politik- und Verwaltungswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Dissertation untersucht die Einstellungen, die sich in der Evangelikalen Bewegung in Deutschland zu Staat, Verfassung und Politik finden.
Bei der Untersuchung ist es hilfreich, sich an den Leitfragen der politischen Philosophie zu orientieren. Zunächst geht es um die Frage nach dem Menschenbild: Welche Voraussetzungen bringt der Mensch für ein politisches Dasein mit? Welche politischen Ordnungen sind seiner Natur angemessen und können mit Aussicht auf Erfolg und Stetigkeit verfolgt werden? Die politische Anthropologie bestimmt den Stellenwert des Individuums und regelt das Verhältnis der Individuen untereinander, sowie des Einzelnen zum Ganzen und ist die Grundlage der politischen Ethik. Weiter geht es um die Frage nach der Legitimation politischer Herrschaft, damit zusammen hängend, um die Auseinandersetzung um die zweifelsfrei beste Form des Staates. Gibt es - aus der Sicht der Evangelikalen- zur parlamentarischen Demokratie eine diskussionswürdige Alternative? Wann endet die Loyalität der Unterordnung unter die verfassten, positiven Gesetze? Gibt es in der theoretischen Diskussion ein Widerstandsrecht und wenn es befürwortet wird, wann gilt es in welcher Form Widerstand zu leisten?
Sodann ist die Frage nach dem Umfang und den Grenzen staatlichen Handelns zu thematisieren. Wer darf in wessen Namen mit welchem Recht handeln? Wie müssen staatliche Organe agieren? Wie weit reichen die Kompetenzen des Staates gegenüber nichtpolitischen Räumen, gerade der Familien, der Religionsgemeinschaften und der Wirtschaft? Gibt es Bereiche, die von , Natur' aus unpolitisch sind und nicht der öffentlichen Regelung bedürfen?
Auch nach den Zielen des politischen Handelns ist zu fragen: Liegen die Ziele deduktiv definiert, geradezu als , vollkommen' vor jeder Handlung oder ergeben sie sich durch das vor Augen liegende Mögliche? Schließlich geht es um die Durchsetzung politischer Ziele: Die Mittelwahl und damit die Rolle der Gewalt im politischen Prozess, so wie ihrer Anwendung bzw. Rechtfertigung zur Durchsetzung politischer Ansichten.
Auch die klassischen, immerwährenden Fragen des politischen Denkens werden zu beachten sein: Das Zueinander von Freiheit, Gleichheit und Solidarität. Welchen Stellenwert genießen diese Tugenden? In welchem Verhältnis stehen sie zueinander und inwieweit obliegt ihre Verwirklichung dem politischen Prozess? Hierhin gehört auch die Frage nach dem Zusammenhang zwischen öffentlichem Handeln und persönlichem Glück.
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