Spracherwerbstheorie. Der Einfluss der Muttersprache auf den Erwerb einer Fremdsprache
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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Deutsch - Deutsch als Fremdsprache / Zweitsprache, Note: 1.7, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Auslandsgermanistik), Veranstaltung: Spracherwerbstheorie - eine Einführung, Sprache: Deutsch, Abstract: Spracherwerb ist der Vorgang des Erlernens einer Sprache. Es ist zu
unterscheiden zwischen Erstspracherwerb, d.h. Erwerb der Muttersprache und Zweitspracherwerb. Beim Zweitspracherwerb wird weiterhin zwischen einem Natürlichen und Gelenkten differenziert. Unter dem gelenkten Zweitspracherwerb
versteht man den schulischen bzw. institutionalisierten Sprachunterricht (Fremdsprachenunterricht), unter der natürlichen Aneignung einer Sprache ohne Unterricht. Nach dem "Lexikon der Sprachwissenschaft" ist Spracherwerb ein "Oberbegriff für ungesteuerten Erstspracherwerb, ungesteuerten Zweit- der
Mehrspracherwerb, gesteuerten Zweitspracherwerb und therapeutisch gesteuerten Erstspracherwerb". Noam Chomsky versteht unter diesem Begriff einen autonomen Reifungsprozess, der auf einem angeborenen Spracherwerbmechanismus
aufbaut, der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung der sprachlichen
Kompetenz. Klein kommt zu der Meinung, dass kein eindeutiger Unterschied zwischen Erstsprach- (L1) und Zweitspracherwerb (L2) existiert.
Beim Erwerbprozess kann man bestimmte Phasen identifizieren. Wenn ein Kind eine L1 und L2 gleichzeitig erlernt, dann liegt Bilingualismus vor. Erwirbt ein Kind eine L1 zwischen dem dritten und vierten Lebensjahr und der Pubertät, so ist die Rede
von Erwerb der L2 im Kindesalter. Der Erwerb der L2 nach der Pubertät wird als L2 Erwerb im Erwachsenalter verstanden. Zur dieser Teilung kommt nach Klein noch die Differenzierung zwischen gesteuertem und ungesteuertem L2-Erwerb.
Wenn eine L2 "ohne systematische intentionale Versuche" nur "in der
alltäglichen Kommunikation" erworben wird, so spricht man von ungesteuertem Zweitspracherwerb. Klein macht noch darauf aufmerksam, dass es unterschiedliche Arten des ungesteuerten L2 Erwerbs gibt, die natürlich Zweckgebunden
sind. Als mögliche Beispiele für solche zweckgebundenen Arten nennt er einerseits den L2-Erwerb eines Gastarbeiters, der einen begrenzten Kontakt zu Einheimischen hat und unter eingeschränkten Bleibeabsichten im Gastland arbeitet und lebt.
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