Spektrum Geschichte - Mumien aus dem Salzbergwerk
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Vor einigen Jahren stand ich das erste Mal im Iranischen Nationalmuseum in Teheran. Das Haus beherbergt viele geschichtsträchtige Exponate. Ein Ausstellungsstück blieb mir allerdings mit gemischten Gefühlen in Erinnerung: ein mumifizierter Kopf unter einer Glashaube. Es ist das von Salz gegerbte Antlitz eines bärtigen Mannes mit schlohweißen Haaren. Das Haupt eines Menschen in einer Vitrine wirkt befremdlich, aber es weckt auch Neugier.Wer war dieser Mann? Was war mit ihm geschehen? Unter anderem mit diesen Fragen beschäftigt sich seit fast 20 Jahren ein Forschungsprojekt unter der Ägide von Abolfazl Aali vom Archäologischen Museum Zolfaghari im iranischen Zanjan und Thomas Stöllner vom Deutschen Bergbau-Museum in Bochum. Was es mit den Salzmumien aus Zanjan auf sich hat und was sie über ein Grubenunglück vor 2400 Jahren erzählen, lesen Sie in unserer Titelgeschichte ab S. 12. Nach Vorderasien führt auch die Geschichte von Bedreddin Mahmud Bin Israil. Der Gelehrte lebte im Osmanischen Reich des 14. und 15. Jahrhunderts. Er war Sufi, ein islamischer Mystiker. Er plädierte dafür, den Koran nicht wörtlich zu nehmen. Himmel und Hölle würden nicht, wie in der heiligen Schrift des Islams beschrieben, tatsächlich existieren. »Vielmehr sei alles Gute und Schöne im Leben das Paradies, alles Böse und Hässliche die Hölle«, erklärt unser Autor Hakan Baykal ab S. 34. Solche Thesen hatten damals wie heute gesellschaftliche Sprengkraft. Eine aufschlussreiche Lektüre wünscht Ihnen Karin Schlott, Spektrum der Wissenschaft.
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