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Spektrum Geschichte - Europas erste Metropolen und ihr jäher Untergang

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Das 21. Jahrhundert sei das Zeitalter der Städte, sagte der US-Politikwissenschaftler Benjamin Barber (1939- 2017). Denn sie würden rascher und direkter auf kommende Krisen, Katastrophen und den Klimawandel reagieren können als Staaten, die das 20. Jahrhundert prägten. Heute lebt laut UN auch mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten. Und die Zahl wächst. Für meine Kollegen und mich war das der Anlass, einmal nach den frühesten Metropolen zu suchen. Bekannte Kandidaten sind die mesopotamischen Stadtstaaten, etwa Uruk aus der Zeit um 3500 v. Chr., oder die Städte der Harappa-Kultur im Industal um zirka 2600 v. Chr. Aber die ersten stadtähnlichen Siedlungen entstanden noch früher. Dort, wo sich heute die Ukraine erstreckt, wuchs vor gut 6000 Jahren ein regelrechter Ballungsraum heran. Der Archäologe Johannes Müller von der Universität Kiel und sein Team graben in einer dieser frühen »Megasites«. Zusammen mit der Archäobotanikerin Wiebke Kirleis und dem Archäologen Robert Hofmann berichtet er in unserer Titelgeschichte über die Forschungen in Maidanetske. Im Delta des Jangtse legen chinesische Forscher ebenfalls eine frühe und außergewöhnliche Stadt frei: Liangzhu nahe Schanghai. Vor 5300 Jahren errichteten Menschen dort eine ummauerte Großsiedlung, die über zahlreiche Kanäle schiffbar war. Es ist ein Venedig der Steinzeit, das sich nur durch gigantische wasserbauliche Maßnahmen verwirklichen ließ. Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen Karin Schlott, Redaktion Spektrum der Wissenschaft.
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