Spektrum Geschichte - Die Macht der Verleumdung
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Falschnachrichten haben eines gemeinsam: Sie lassen sich nur schwer aus der Welt schaffen. Besonders zählebig sind jene, die mit pikanten Details über Berühmtheiten aufwarten. Im 18. Jahrhundert gab es eine regelrechte Schreibfabrik, die mit solchen Schmähschriften die französische Monarchie beschoss. Buchstäblich. Charles Théveneau de Morande, Verleger und Autor entsprechender Heftchen, verbildlichte seine Absichten: Aus mehreren Kanonen feuert ein gepanzerter Mann gegen die Obrigkeit. Haftbefehle segeln auf ihn herab, »von denen er aber durch den Rauch seiner Artillerie geschützt wird«. So beschrieb Morande das Frontispiz seines »Le Gazetier Curaissé« (»Der geharnischte Zeitungsmacher«), das wir auf unserer Titelseite zitieren. Über die Absichten der Schreiber wie Morande, der so genannten Libellisten, sind sich Historiker uneins. War es deren Ziel, die Autorität des Ancien Régime zu untergraben? Oder ging es ihnen einzig ums Geld? Ab S. 12 widmet sich unser Autor Hakan Baykal dieser Frage und geht den französischen Schmähschriften auf den Grund.
Recht sicher für den Profit verbreitete im 19. Jahrhundert ein gewisser John Lawson Unwahrheiten. Er verfasste abenteuerliche Reiseberichte aus Neuguinea. Und obwohl die damaligen Gelehrten seine Schriften verrissen, waren viele Leser überzeugt: Der Mann spricht die Wahrheit. Wohin das führte, lesen Sie ab S. 52. Eine aufschlussreiche Lektüre wünscht Ihnen Ihre Karin Schlott, Redaktion Spektrum der Wissenschaft.
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