Soziokulturelle Aspekte der Kollektivierung der Landwirtschaft
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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, Note: 1, 3, Bergische Universität Wuppertal (Neuere und Neueste Geschichte), Veranstaltung: Sozialismus in einem Land. Die Sowjetunion im Stalinismus., Sprache: Deutsch, Abstract: "Die Kollektivierung war der letzte Akt in einem Drama, das 1917 begonnen hatte. Sie war der gewaltsame Versuch, jenes Russland der , Ikonen und Kakerlaken', wie Trockij es einmal genannt
hatte, aus der Welt zu schaffen. Die Kolchose war das Instrument, mit dem Unterwerfung vollbracht werden sollte. Sie nahm den Bauern die Früchte ihrer Arbeit, führte sie in die Leibeigenschaft zurück, aus der sie der Zar befreit hatte, und unterwarf sie mentaler und materieller Knechtung."
Verantwortlich für all dies war Josef Vissarionovic Stalin(21.12.1879- 5.03.19532), der berühmte sowjetische Diktator, der vor allem für die Anordnung der systematischen Tötung von Millionen Menschen bekannt ist.3 Nach Lenins Tod 1924 ging Stalin aus der Gruppe der konkurrierenden Parteianhänger als Anführer hervor, zerbrach die Opposition und steuerte die Sowjetunion in Richtung Industrialisierung und Kollektivierung, 4 die vor allem während der späten 20er bis Mitte der 1930er Jahre durchgeführt wurde. [...]
Wie der Titel dieser Arbeit besagt, soll es in der folgenden Untersuchung um die soziokulturellen Hintergründe der Kollektivierung der Landwirtschaft unter Stalin gehen.
Dabei sollen die vom Diktator und seiner Partei vertretene bolschewistische Ideologie und ihr Wertesystem mit dem Wertesystem der Landbevölkerung und ihren bäuerlichen Traditionen
kontrastiert werden.In Hinblick auf die Kollektivierung der Landwirtschaft soll gezeigt werden, dass die
Bolschewiki mittels der Einrichtung von Kolchosen nicht nur wirtschaftliche Ziele verfolgten, sondern dass sie auch ihre Herrschaft über die ländliche Bevölkerung in ideologischkultureller Hinsicht verankern wollten. Neben der Darstellung des Kollektivierungsvorganges selbst und des ökonomischen Hintergrundes sollen folglich die parteilichen Ziele im Sinne der stalinistischen Ideologie beleuchtet werden, und schließlich der "anderen Seite", der tatsächlichen Lebenssicht und -praxis der bäuerlichen Bevölkerung gegenübergestellt werden.
Die Zwangskollektivierung, die das Aufeinanderprallen der verschiedenen Wertesysteme besonders deutlich offenbart, führt zum Widerstand der Bevölkerung gegen die staatlichen
Maßnahmen, die meist weitere staatliche Gewalt nach sich zieht. Dieser bäuerliche Widerstand im Angesicht der staatlichen Übermacht soll ebenso erläutert werden. Im Anschluss daran soll diese Kollision von Staat und Volk und ihrer verschiedenen
Soziokulturen in einem größeren Bedeutungsmuster in Zusammenhang gebracht werden...
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