Sozialisten gegen Antisemitismus
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In den letzten Jahren rückten Forschung und Öffentlichkeit von der Ansicht ab, Sozialismus und Antisemitismus seien gegensätzlicher Natur, teilweise wurde der politischen Linken eine allgemeine Judenfeindschaft unterstellt. Ohne die problematischen Aspekte dieser Beziehung, angefangen von Karl Marx' umstrittener Schrift von 1844, zu leugnen, sucht Mario Keßler die historischen Proportionen wieder herzustellen. Er behandelt Positionen der europäischen Arbeiterbewegung zum Antisemitismus. Dabei waren Juden zwar Opfer desselben, bekämpften ihn aber auch aktiv gemeinsam mit ihren nichtjüdischen Genossinnen und Genossen.
Untersucht wird der Zeitabschnitt vom deutschen Vormärz bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges. Die wechselvolle Haltung der Arbeiterbewegung zum Zionismus und zu Palästina findet gleichfalls Beachtung. In zwölf Kapiteln schält der Autor aus der mit Emotionen überladenen Thematik den rationalen Kern heraus.
Der Dokumentenanhang vermittelt zudem ein Gefühl für den Zeitgeist, dessen Ausdrucksformen sich von unserer Gegenwart sehr unterscheiden. Auch wenn die Analysen vor dem faschistischen Vernichtungs-Antisemitismus enden, werden Ursprung und Hintergründe von Denkfiguren angesprochen, die leider auch heute noch lebendig sind.
Aus dem Inhalt:
Arbeiter und Juden: Zwei Formen der Emanzipation
Judenverfolgung in der Revolution 1848/49
Der Jude Karl Marx und seine Schrift »Zur Judenfrage«
Kapitalistische Entfremdung und jüdisch-sozialistische Emanzipation
Sozialisten contra Antisemiten: Der Dreyfus-Prozess als Wendepunkt
Antisemitismus, Zionismus und Kolonialismus: Die Zweite Internationale
Stalin und die Komintern: Antijüdische Ressentiments in Fraktionskämpfen
Palästina: Internationalismus zwischen nationalistischen Fronten
Von Thalheimer bis Trotzki: Die kommunistischen Dissidenten
Im Pro und Kontra: Die internationale Sozialdemokratie und der Zionismus
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