Soziales Wissen und dörfliche Welt
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Jagd war eine zentrale Beschäftigung der Fürsten in der Frühen Neuzeit. Das Buch thematisiert die herrschaftliche Jagd aus der Sicht nordschwäbischer Landbewohner. Ausgehend von den Lebensverhältnissen und der Wissensverarbeitung in Dörfern des 16. und frühen 17. Jahrhunderts steht die Wahrnehmung herrschaftlicher Jagd und Waldnutzung durch die dörfliche Bevölkerung im Mittelpunkt. Der Autor zeigt, daß obrigkeitliche Jagd nicht vorwiegend als fürstliche Vergnügung verstanden wurde, sondern ein wichtiges Element frühneuzeitlicher Herrschaft war. Als Quellen dienen Zeugenverhörsprotokolle aus Akten des Reichskammergerichts, in denen die Bewohner des Nördlinger Rieses und der Riesalb über ihre Lebensverhältnisse, ihr Wissen und ihre Sicht der herrschaftlichen Jagd Auskunft geben. Die Studie demonstriert damit den Wert dieser Quellengattung für alltagsgeschichtliche und historisch-anthropologische Fragestellungen.
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