Soziales Klima
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Der Sozialstaat und seine Anwendungsfelder, von der Sozialen Arbeit über das Bildungswesen bis zu Gesundheit und Pflege, haben in den Jahrzehnten der Ökologie die Ökologie erfolgreich vermieden. Die Grenzen des Wachstums, die der Club of Rome 1972 mit Szenariomodellen belegte, waren für die Apologeten des Sozialen sozial uninteressant. Die Klimakrise hat dieses Desinteresse unterminiert. Zunehmend tauchen auch die Sozialwissenschaften im Feld der Nachhaltigkeitsforschung auf, Sozialpolitikerinnen und Sozialpolitiker wollen nicht nur als Privatpersonen das Klima schützen.
Der Essay Soziales Klima von Michael Opielka durchmisst dieses Feld der Sozialen Nachhaltigkeit mit den Mitteln einer ganzheitlichen, an Hegel und Parsons informierten Soziologie. Der Autor legt die Gründe dar, warum der Sozialstaat und seine Verteidiger die Wachstumsfrage vermieden, und der Sozialstaat, wie wir ihn kennen, ein Zähmungsversuch des Kapitalismus ist (Esping-Andersen nannte ihn den Wohlfahrtskapitalismus). Kapitalismus lässt sich nicht begrenzen, selbst eine fallende Profitrate lässt sich umgehen, denn immer neue Lebensfelder können zu Waren transformiert werden. Die Lösung des Essays ist der menschenrechtsbasierte Garantismus, eine vierte Formation neben Liberalismus, Sozialismus und Konservatismus. Doch Lösungen genießen bei Intellektuellen wenig Kredit. Deshalb beginnt nach der Lösung die Diskussion. Der kritische Blick ist zwar unangenehm, doch unverzichtbar.
Michael Opielka
Erscheint im Januar