Soziale Organisation und Theorieprogramm: Zur institutionellen Biographie des AJK
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Diplomarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: 1, 0, Bergische Universität Wuppertal (Fachbereich Gesellschaftswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit wird der Versuch unternommen, die Entwicklung der sogenannten "kritischen Kriminologie" in Deutschland unter wissenschaftssoziologischen Gesichtspunkten zu rekonstruieren und aufzuzeigen, inwiefern sich die soziale Organisation einer scientific community und ihr Theorieprogramm gegenseitig beeinflussen.
Anhand der institutionellen Biographie des Arbeitskreis Junger Kriminologen (AJK) und des im wesentlichen aus den Veröffentlichungen des Kriminologischen Journals (KrimJ) rekonstruierten Theorieprogramms kritischer Kriminologie sind die Debatten und Kontroversen innerhalb der kritischen Kriminologie auf der Grundlage eines von T.S. Kuhns Idee der Paradigmenentwicklung inspirierten Schemas systematisiert worden. Die Untersuchung erstreckt sich auf den Zeitraum von 1969 bis 1996 und umfasst somit die ersten zwanzig Jahre der Geschichte des AJK. Diese wird dargestellt durch eine Auswertung vom Autor erschlossener Dokumente, im wesentlichen Rundschreiben des AJK und Korrespondenz unter den Mitgliedern, durch Gespräche mit der damaligen Sprecherin des wissenschaftlichen Beirates, durch bibliometrische Analysen der im KrimJ publizierten Beiträge und deren inhaltliche Systematisierung, sowie durch Rekurs auf weitere Quellen. Der Hauptteil der Arbeit teilt sich, dem theoretischen Ausgangsüberlegungen entsprechend in eine Untersuchung der sozialen Organisation des AJK, eine Untersuchung über das KrimJ als Kommunikationsmedium und eine umfassende Darstellung der Entwicklung des Theorieprogramms der kritischen Kriminologie.
Es wird hier aus der Beobachtungsperspektive ein Systematisierungs- und Rekonstruktionsversuch der Entwicklung eines wissenschaftlichen Diskussionszusammenhangs unternommen, der zu Ergebnissen und Einsichten führt, die aus der Teilnehmerperspektive in dieser Deutlichkeit so nicht ohne weiteres gewonnen werden können. So zeigt sich am Ende der Arbeit deutlich, dass Selbstdeutung und extern rekonstruierbare Entwicklung an vielen Stellen auseinander fallen.
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