Soziale Konflikte, Protestbewegungen und Sozialreformen 1816-1848
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Die Stimmung in den unteren Schichten der Bevölkerung gibt zu ernster Besorgnis Anlass" vermeldeten die Polizeidirektion und Landesgouverneure immer öfter nach Wien. In der Zeit zwischen Wiener Kongress und Revolution fanden gravierende gesellschaftliche Umbrüche - auch in Österreich - statt, die ihren Niederschlag selbst in abgelegenen Tälern der Monarchie fanden. Auf der einen Seite sahen sich Bauern von einem zunehmend als ungerecht, unzeitgemäß und ineffizient wahrgenommenen Feudalsystem gegenüber, dessen Auswüchse Ziel so mancher Tumulte und Verweigerungen waren. Auf der anderen Seite bildeten sich industrielle Zentren, in denen die Arbeiter oft mit gewalttätigen Mitteln wie Maschinensturm und Zerstörung von Fabriken ihre Ziele durchsetzen wollten. Aus dem Ausland kamen "zerstörerische" Ideen und Einflüsse, wie sie von den ersten Kommunisten und Sozialisten propagiert wurden.
Die für die vorliegende Arbeit verwendetet Akten und Schriften zeichnen dieses Ringen um Modernisierung nach. Gleichzeitig sind sie ein wichtiges Dokument der Alltagsgeschichte und der "Geschichte von unten". Gerade in Protestaktionen erhoben die ansonsten namenlosen "unteren Schichten" ihre Stimme. Die Vielzahl der Protestformen und die Verschiebung der Protestmotive zeichnen die Entstehung des bürgerlichen und proletarischen politischen Bewusstseins nach.
Schließlich bietet dieses Projekt eine Gesamtschau über diese Epoche, die bestehende Editionen in räumlicher und zeitlicher Perspektive wesentlich erweitert.
Erscheint im Juni