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Neuausgabe der vergriffenen Erstveröffentlichung von 1903.
Dass Rudolf Diesel (1858-1913) ein begnadeter Ingenieur war, ist Allgemeinwissen. Dass er auch ein bedeutender Vordenker einer Sozialreform war, ist nahezu unbekannt. 1903 erschien sein Buch 'Solidarismus' in einer Auflage von 10.000 Exemplaren, von denen nur wenige hundert verkauft wurden. Heute sind davon höchstens 10 Exemplare in Bibliotheken erhalten, in Antiquariaten fehlt das Buch komplett.
Im Gegensatz zum wissenschaftlichen Sozialismus von Marx/Engels, der auf Abschaffung des Privateigentums, Enteignung und Vergesellschaftung abzielte, wollte Diesel durch neue Wege Kapital aufbauen und neue soziale Bedingungen schaffen. Ohne Gewalt und Zwang basiert sein Modell auf Freiwilligkeit und auf der Überzeugungskraft seiner ökonomischen Berechnungen. Diesel hoffte auf Unterstützung durch die Gewerkschaftsbewegung, wurde aber enttäuscht.
Um den Tod Diesels ranken sich heute noch die unterschiedlichsten Gerüchte. Freitod ist die offizielle Version, Ermordung durch die Ölmafia oder Marktkonkurrenten meinen andere. Auf jeden Fall werden sich für seine Ideen alle interessieren, die heute ein Bürgergeld fordern, bzw. eine gerechte Gesellschaftsordnung jenseits des globalen Raubkapitalismus anstreben.
'Daß ich den Dieselmotor erfunden habe, ist schön und gut. Aber
meine Hauptleistung ist, daß ich die soziale Frage gelöst habe.'
(Rudolf Diesel)
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