»So schreiben Sie doch eine traurige Posse«
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Das Buch befasst sich mit den Gattungen Posse und Lebensbild, die auf den Wiener Vorstadtbühnen des 19. Jahrhunderts die dominanten Konzepte darstellten. Diese werden in literaturgeschichtlichen Überblicksdarstellungen, aber selbst in der Forschung teils unzulässigerweise vermengt, zumeist unter dem Terminus des Volksstücks, und häufig werden sie als strenge Gegensätze gesehen. Diesbezüglich soll hier Klarheit geschaffen werden: Zunächst werden die wenigen Zeugnisse aus dem 19. Jahrhundert präsentiert, die von einem schriftstellerischen Selbstverständnis bzw. einer poetologischen Reflexion der Gattungen, besonders der Posse, zeugen, woraufhin einige wesentliche und häufig bemühte Paradigmen aus diesem Forschungszusammenhang präsentiert und kritisch beleuchtet werden. Den Kern der Arbeit bildet schließlich eine Fallstudie von Johann Nestroys Posse »Der Unbedeutende« (1846) und Friedrich Kaisers Lebensbild »Wer wird Amtmann? oder: Des Vaters Grab« (1840). Aus diesen drei Schritten wird versucht, ein Modell zu entwickeln, das das Verhältnis von Posse und Lebensbild weniger als diametralen Gegensatz denn vielmehr als Wechsel- und Zusammenspiel begreift, und mit Überlegungen zum Wiener Vorstadttheaterbetrieb des Untersuchungszeitraums in Verbindung bringt.
Erscheint im April