Sinfonie 1+4/Variationen
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Weberns letzte vollendete Instrumentalkomposition, flankiert von zwei Sinfonien des noch kaum
erwachsenen Schubert: ein Kontrastprogramm?
Klassische, noch unangefochtene Tonalität, dazu festgefügte, gesicherten Konventionen verpflichtete
Formgebung hier, hochentwickelte atonale Zwöfton-Gesetzmäßigkeit und formale Mehrdeutigkeit dort.
Nicht nur gegensätzliche musikalische Ausdrucksformen, sondern auch zwei grundsätzlich verschiedene
Darstellungsformen der motivisch-thematischen Arbeit: wuchernd, förmlich überbordend namentlich in
den Finalsätzen der beiden Schubert-Sinfonien, aufs Äußerste komprimiert, ja geradezu skelettiert
beim späteren Webern.
Und doch gibt es auch kalkulierte Bezüge verbindender Art. Zunächst einmal handelt es sich bei
Schubert und Webern zeitübergreifend um zwei der gleichen Heimatstadt Wien entstammende Komponisten,
in deren Werken sich - nach einem schönen Wort von Hans Zender - die Musik gleichsam selbst
betrachtet. Will sagen: im Gegensatz zu Brahms oder Wagner mehr nach innen gerichtet als nach außen,
wiewohl den hier nebeneinander gestellten Werken extravertierte Züge gewiss nicht völlig mangeln.
Überdies verbindet sie das den Wiener Komponisten vom späten 18. Jahrhundert bis zu Schönberg und
seiner Schule eigene, fallweise mehr oder weniger deutliche Streben nach Einheit und Zusammenhang.
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