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Ich kenne meinen Vater nicht.' Nur diesen einen Satz hat Nina, Ende dreißig, von ihrer Mutter gehört, als sie sich das letzte Mal begegnet sind. Nun ist die Mutter tot, und Nina kehrt in ihren Heimatort St. Georgen an der Gusen im oberösterreichischen Mühlviertel zurück, um gemeinsam mit ihrer betagten Großtante Resl eine Nacht lang Totenwache zu halten. Am Sarg der Mutter will Nina, die unter dem Schweigen und der Gefühlskälte ihrer Familie ein Leben lang gelitten hat, endlich Klarheit über ihre Herkunft. Ein Ringen um die Wahrheit entspinnt sich zwischen den beiden so ungleichen Frauen. Nach und nach entfaltet sich eine Familiengeschichte, die auf tragische Weise mit Geschehnissen aus der NS-Zeit verbunden ist. In Rückblenden erzählt Barbara Stengl die Biografien von Großmutter, Mutter und Tochter und legt dabei ein kaum beachtetes Kapitel der österreichischen NS-Geschichte offen. Beeindruckend setzt sie das Schweigen des Einzelnen in Bezug zum kollektiven Verdrängen - und beschreibt, wie das eine das andere befördert. Ein kluger, sprachlich fesselnder Roman darüber, wie weit familiäre und historische Lebenslügen ihre Schatten bis in die Gegenwart werfen und das Leben aller Beteiligten vergiften, bis sie sich aus diesen Lügen befreien.
Erscheint im Februar

Preis

25,50 CHF