Siddhartha - Hesses Auseinandersetzung mit östlicher Dichtung und Philosophie
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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, 0, Technische Universität Chemnitz, Veranstaltung: Das Glasperlenspiel - Hermann Hesse. Leben und Werk, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Ausarbeitung ist die Verschriftlichung eines Referates "Siddhartha - Hesses Auseinandersetzung mit östlicher Dichtung und Philosophie", welches im Rahmen des Hauptseminars "Der Glasperlenspieler" - Hermann Hesse: Leben und Werk gehalten wurde.
Inhaltlich befasst sich diese Arbeit vor allem mit den theoretischen Aspekten des Selbstfindungsromans von Hermann Hesse. Stattdessen muss die spezifische Bearbeitung der Vielschichtigkeit der buddhistischen Religion und chinesischen Philosophie weitestgehend außer Acht gelassen werden.
Das Zitat von Henry Miller, "Einen Buddha zu schaffen, der den allgemein respektierten Buddha übertrifft, das ist eine ungeheure Tat. Siddhartha ist für mich eine wirksamere Medizin als das Neue Testament" (Miller 2004), soll exemplarisch darstellen, wie beeindruckt die meisten der Rezipienten und Literaturkritiker von diesem Roman der Selbstbefreiung sind. Die These der Beliebtheit und Popularität des Werkes wird unterstützt durch die Tatsache, dass man diese abendländisch-deutsche Dichtung zu den weltweit meist gelesenen Büchern zählen kann. Getreu dem Untertitel "Eine indische Dichtung" führt das inhaltlich verarbeitete buddhistische, taoistische Gedankengut in direkter Konsequenz zu einer millionenfachen Verbreitung im asiatischen Raum. Innerhalb der Rezensionsgeschichte lassen sich auch entgegengesetzte Meinungen finden, welche das eingangs erwähnte Zitat von Henry Miller in seiner Gewichtung relativieren und eine kritische Ablehnung ausdrücken. Ernst Robert Curtius, ein Romanist, welcher das lateinische Mittelalter für die Literatur wieder entdeckt, schließt sich den negativen Stimmen bezüglich des HESSEschen Werkes an. Schlussendlich kann man konstatieren, dass das Werk Siddhartha auf den Rezipienten eine facettenreiche Wirkung gehabt hat und gegenwärtig immer noch hat. Erwin Allemann bekundet aufgrund seines eigenen Erfahrungshorizontes, dass man diese indische Dichtung sehr schwankend rezipieren kann. Die Vielfalt reicht von Gleichgültigkeit, Abneigung, Schicksalsfügung bis hin zu einem Mittel zur Gesundung eines Todkranken (Allemann 1976, S.88).
Um diese Spannbreite innerhalb der Wirkungsgeschichte besser nachvollziehen zu können, wird sich das nachstehende Kapitel mit den formalen und inhaltlichen Kriterien beschäftigen.
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