Selbstwerdung
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Das vorliegende Buch handelt vom 'Selbst' und nimmt diesbezüglich eine spezielle Perspektive ein. Sie fasse ich hier in der Aussage zusammen, dass die Erfahrung, auf der mein Konzept des 'Selbst' beruht und durch die sich die Erfahrung unseres Selbst wandelt, in meinen unterschiedlichen Kontakten mit der Welt gründet, in der ich lebe, also mit der Andersheit anstatt mit 'innerer' Erfahrung. Einfach gesagt erfahre ich mich als jemand, der die Sonne durch das Fenster scheinen sieht, der seine Familie liebt, der auf dem Computer schreibt. Mein Interesse gilt dem Fenster, der Familie, dem Computer, nicht dem Sehen, dem Lieben oder dem Wunsch zu schreiben. Während ich mich vom Computer ab und meinem Sohn zuwende, verändert sich meine Erfahrung des Selbst so wie die seine.Wenn das Selbst auf diese Weise gedacht wird, besteht seine Haupteigenschaft im Fließen und in der Begegnung. Ein 'inneres' Selbst, das Stabilität und Unabhängigkeit kennzeichnen, wirft Fragen auf wie: »Wie verändert sich das Selbst?« und »Wie begegnet das Selbst der Welt?« Das Selbst der Begegnung wirft dagegen die Frage auf: »Wie stabilisiert sich das Selbst?«Themen, die mit dem Selbst in Zusammenhang stehen, sind meist von Philosophen, Theologen und Psychotherapeuten oder Beratern verschiedenster Richtungen durchdacht worden. Das vorliegende Buch nimmt die schwierige Aufgabe in Angriff, von zweien dieser Perspektiven auszugehen: Philosophie und Psychotherapie. Meine Hoffnung besteht darin, dass die Leser, die vornehmlich an den therapeutischen Aspekten des Gestalt-Ansatzes interessiert sind, die Philosophie interessant und klärend bezüglich dessen finden, was sie in der Therapie machen, und dass die Leser, die vornehmlich an der Philosophie interessiert sind, diese durch die Diskussion der therapeutischen Schlüsse geklärt sehen. (Aus der Einleitung von Peter Philippson.)
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