Schwarze Servietten auf meinem Herzen
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Mit diesen Essays, die durchwirkt sind von eigenen Erlebnissen und Begegnungen, reiht sich Artur Becker erneut ein unter die Kosmopolen, die mehr sind als kosmopolitisch. Seine Landleute um Jerzy Giedroyc prägten das Wort, das, im französischen Exil, die Position der kritischen Intellektuellen aus Polen im Klima des Kalten Kriegs beschrieb. Sie waren allesamt Freigeister, die in Paris zusammenkamen, um sich gegen jedweden Totalitarismus zu stellen, ausgehend von ihren Erfahrungen als Polen, mit dem Stalinismus oder noch der Nazizeit. So haben kritische Denker wie Czeslaw Milosz, Nobelpreisträger von 1980, Witold Gombrowicz, der GULAG-Überlebende Gustaw Herling-Grudzinski, der Philosoph Leszek Kolakowski und Jan Czapski - Kosmopolen in Kalifornien, Buenos Aires, Neapel, Paris - ihren Ehrenplatz in diesen Texten.
Artur Beckers Perspektive als Pole und deutscher Schriftsteller zugleich läßt ihn mit Nähe wie mit Distanz auf die deutschen Verhältnisse schauen, in Sorge um das, was in Deutsch-land angesichts eines neuen Antisemitismus und vermeintlicher Querdenker auf dem Spiel steht. Ebenso entlarvt er, wie die PiS-Partei in Polen auf alte Rezepte setzt, um ihre Macht zu sichern, während er - als Gegenmittel - auf fruchtbare polnische-deutsche Kulturbe-ziehungen verweist.
Artur Beckers Einlassung auf neue Horizonte schließt ein, was er bei Reisen in Chile, Süd-afrika oder Japan über den Umgang mit der Vergangenheit und dem Heute erfährt, seine Solidarität gilt der Ukraine, die weit mehr als ihre eigene Freiheit verteidigt.
Artur Beckers Kosmos kreist um Berlin und Breslau, Birkenau und Hiroshima, Gliwice und Johannesburg, um Lódz und Paris, Valparaiso und Warschau, ihn durchstreifen Nietzsche und Lech Walesa, William Blake und Di Lu Galay, Mr. Lindley und T. S. Eliot, Adorno und Henri Bergson, Stanislaw Vincenz und Adam Zagajewski.
Erscheint im März