Schreiben des Antagonismus
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Das Osmanische Reich führte bereits im 16. Jahrhundert Dschihad gegen die iranischen Schiiten. Diese unsere modernen, alltäglichen und unhinterfragten Denkroutinen über die Grenzen der "islamisch geprägten Welt" in Frage stellende Tatsache kann der Leser im vorliegenden Buch anhand von Übersetzungen osmanischer Staatsschreiben aus der Zeit um 1600 selbst im Original und in Übersetzung nachlesen. Der religiös-dschihadistische Aspekt des Konfliktes ist aber nicht der einzige Fokus des Bandes. Dieser nähert sich vielmehr dem osmanisch-safavidischen Gegensatz in der Blütezeit des Osmanischen Reiches unter vielfältigen Gesichtspunkten an. Dabei spielt die osmanische Inanspruchnahme der Kontinuität zum Imperium Romanum ebenso eine Rolle wie juristische, ökonomische und immer wieder blanke machtpolitische Interessen. Neben den zum ersten Mal in Transkription und Übersetzung mit Faksimilia präsentierten Originalschreiben aus der osmanischen Staatskanzlei, die sorgfältig philologisch-linguistisch und historischkulturwissenschaftlich kommentiert sind, enthält der Band einen ausführlichen Analyseteil, der die osmanisch-?afavidischen Beziehungen in ihrem breiteren historischen Kontext sowie in ihrer auf die Quellen bezogenen Spezifizität beleuchten. Eine Einführung in das Formeninventar der osmanischen Staatsschreiben sowie eine biographischliteraturgeschichtliche Würdigung des untersuchten Kompilatoren runden die Perspektive ab. Schlagwortregister und Bibliographie machen das Buch zu einem nützlichen Referenzwerk.
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