"Schneller, höher, weiter?" - Sportpädagogische Theoriebildung auf dem Prüfstand
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Die vorliegende Festschrift ist Prof. Dr. Eckhard Meinberg gewidmet. Sie ist in fünf Rubriken unterteilt: Anthropologische Grundlegungen, Hochleistungssport, Schulsport, SportlehrerInnenbildung und Alterssport. Der Band wird eröffnet durch zwei Beiträge, die sich nicht nur mit einem zentralen Arbeitsschwerpunkt Meinbergs beschäftigen - gemeint ist die Anthropologie -, sondern explizit an seine Arbeiten anknüpfen. Dabei geht es Jörg Thiele im Beitrag 'Menschenbild(n)er - 'Anthropologische Sportpädagogik' am Ausgang ihrer Epoche?' primär um die Würdigung der Verdienste Meinbergs auf dem Gebiet der Sportanthropologie. Kritisch-freundschaftlich setzt sich Elk Franke mit den Überlegungen Meinbergs auseinander. Unter dem Titel 'Sportanthropologie - ein Fundament bildungstheoretischen Denkens' weist er auf die notwendige Unterscheidung zwischen transzendental philosophischer und empirischer Anthropologie hin.
In der Rubrik 'Hochleistungssport' kommt zunächst Karl-Heinrich Bette zu Wort. Sein soziologisch ausgerichteter Beitrag diskutiert Gründe für die Sportbegeisterung in unserer Gesellschaft. Peter Frei setzt in seinen Überlegungen zur 'Pädagogik im Jugendhochleistungssport - Luxus oder Notwendigkeit?' kommunikationstheoretische Akzente, während sich Johannes Bilstein der Thematik über Vergleiche zu Kunst und Erziehung nähert. Im Mittelpunkt stehen unter dem Titel 'Genies des Fortschreitens' die Kategorien von Weiterentwicklung und Fortschritt.
Im Thementeil 'Schulsport' finden sich Überlegungen von zwei Kollegen, die in unterschiedlicher Weise - persönlich, thematisch und/oder institutionell - mit Eckhard Meinberg verbunden sind. Während Ommo Grupe fragt, ob der Sport in der Schule ein 'Kulturgut' ist und damit an momentan wieder brisanter werdende Legitimationsnotwendigkeiten des Schulsports anknüpft, liegt die Aktualität des Beitrags von Carsten Kruse in der Verknüpfung von 'Schulsport und Schulentwicklung'. Die Prüfung von Anschlussmöglichkeiten sowie die Frage nach Perspektiven stehen im Zentrum seiner Überlegungen.
Sehr unterschiedliche Herangehensweisen zeichnen die Beiträge im nachfolgenden thematischen Schwerpunkt 'SportlehrerInnenbildung' aus. Einen eher allgemeinen Zugang wählt Edgar Beckers - langjähriger Kollege und Weggefährte -, indem er fordert: 'Tu was - aber das Richtige!' Sein Fokus ist auf die Missverständnisse zwischen Theorie und Praxis gerichtet und damit auf ein traditionelles, aber gleichzeitig immer aktuelles Thema der (Sport-)Pädagogik. Torsten Schmidt-Millard -ehemaliger Habilitand und Mitarbeiter - nimmt eine historische Perspektive ein. Die Frage nach 'Prometheus als Leitfigur' zielt auf das Desiderat einer sportpädagogische Historiographie, hier bezogen auf das Lehrerbild bei Carl Diem. Ilka Lüsebrink - zur Zeit wissenschaftliche Assistentin bei Eckhard Meinberg - geht es um den Versuch, die sportpädagogische Diskussion durch neuere Theorieentwicklungen zu beleben und ggf. zu irritieren. Sie fragt nach den Bezugspunkten universitärer SportlehrerInnenbildung zwischen Persönlichkeit, Intentionalität und Performativität.
Den Abschluss des Bandes bildet unter der Rubrik 'Alterssport' Michael Kolb. Seine Überlegungen betreffen 'Alternsbilder: zwischen Verfall, Bedrohung und Zeit-Verknappung'.
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