Schizophrenie - Denken, Fühlen und Empfinden Schizophrener
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Schizophrenie befaßt sich ausschließlich mit gesprochenen und gedachten Texten Schizophrener und solcher Kranken, die damit verwechselt wurden. Im Zentrum der Darstellung steht das Schizophrene am Schizophrenen. Gemeint ist das, was für den Fachmann und selbst für Angehörige so leicht als das Besondere am Schizophrenen zu erkennen ist, worüber man sich aber keine Rechenschaft ablegen konnte.
Alles, was wir einigermaßen sicher über Schizophrenie wissen, gehört dem Raum des Geistigen und Seelischen an. Es gibt überhaupt keine andere Möglichkeit, als Schizophrenie durch etwas Geistiges zu bestimmen. Leider sind alle Bemühungen, die Schizophrenie mit technischen Methoden, am Körper, im Gehirn oder durch schematische Tests zu diagnostizieren, fehlgeschlagen. Dabei ist das Bild der Schizophrenie nicht in Laboratorien entstanden, sondern, vor etwa 300 Jahren, in der deutschen Philosophie. Irgendwann um die Mitte des 19. Jahrhunderts fügte man die anfangs nicht vorhandene Vorstellung hinzu, die geistigen Veränderungen müßten ihre Ursache in einer Krankheit des Körpers haben. Irgendwann um die Mitte des 20. Jahrhunderts wandte sich das Interesse von der Psyche der Schizophrenen ab. Alle Forschungsinteressen gelten seither dem Körper.
In diesem Buch wird gezeigt, dass Schizophrenie greifbar, umgreifbar und begreifbar ist. Man muß sich nur etwas von dem Gedanken lösen, im Gehirn forschen zu wollen. Wenn wir stattdessen Sprache und Vernunft, vernünftiges Denken und Sprechen zum Forschungsgegenstand machen, bekommen wir etwas Greifbares in die Hand. Im Gegensatz zur klassischen Annahme, nach welcher das Denken der Schizophrenen unsinnig und sinnleer ist, kann deren besondere Sinnhaftigkeit aufgezeigt werden. Man muß nur lernen, die Botschaft zu entziffern. Das kann letztlich jeder, ist aber besonders wichtig für Angehörige und natürlich für Ärzte.
Schizophrene Menschen sind mit ihren zunächst verwirrenden Gedankenspielen recht kompliziert, aber wenn man sie näher kennt, sind sie sehr liebenswert. Im Fall des norwegischen Massenmörders Breivik hatte das Gericht zwischen Schizophrenie und Nicht-Schizophrenie zu entscheiden, weil die Experten sich nicht einig waren. Es richtete seine Entscheidung an der Vernunft aus.
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